Nannchen Engelbert

Im Lageplan ist das der Stolperstein [22]

Nuche, genannt Nannchen oder Hannchen Engelbert wurde 1871 in Hochhausen im Kreis Mosbach geboren. Sie ist die Schwester des Gründers der „Hohenloher Tabakmanufaktur“, Levi Blum.

Levi Blum verstarb 1927 und seine Frau 1933, die Kinder der Blums hießen Max und Albert. Die Ehe der Engelberts blieb kinderlos.
Der Neffe Albert hatte sich schon 1928 in Amerika verheiratet und als der anderer Neffe Max Blum 1935 Öhringen verließ, blieb sie mit ihrem Mann Jakob Engelbert (Teilhaber der Tabakmanufaktur) in der Wintergasse wohnen.

Sie vertrauten darauf, dass ihr Alter sie schütze. 1939 wurden sie im offenen Lastwagen ins Altersheim Herrlingen bei Ulm transportiert.

Jakob Engelbert starb am 22. März 1942 in Herrlingen und ist in Ulm auf dem Neuen Friedhof begraben.

Nannchen Engelbert wurde genau fünf Monate später, am 22. August 1942 nach Theresienstadt in der Tschechoslowakei deportiert.
Einen Monat später, am 26.9.1942, wird sie unter der Gefangenennummer 1138 von Theresienstadt, Ghetto in das Extermination-Camp Treblinka in Polen verbracht. Mit in dem Transport waren 2003 weitere gefangene Menschen.

„The transport, designated “Br”, departed from Theresienstadt on September 26, 1942 and was the fourth in a series of eight transports of sick and elderly Jews (“Alterstransporte”).“
Quelle: http://pamiectreblinki.pl/en/timeline-of-treblinka-extermination-camp/

Drei Tage später ging schon der nächste, der fünfte Transport mit 2000 Personen von Theresienstadt nach Treblinka.

Nannchen Engelbert wurde in Treblinka im Alter von 71 Jahren ermordet.

Übersicht: Opfer hinter den Steinen