Gedenktafeln im Kreuzgang

des Stiftsgebäudes St. Peter und Paul
zur Erinnerung an die ermordeten Öhringer Juden
Ort: Marktplatz 23, 74613 Öhringen

Der „Arbeitskreis Zeitgeschichte der VHS“ widmet sich auch weiterhin der Pflege des Gedenkens an die jüdische Bevölkerung und aller Holocaust-Opfer. Hierzu noch unser konkreter Vorschlag: Im Kreuzgang der Stiftskirche sollten im Bereich des Ehrenmals nicht nur die Namen der Gefallenen im 2. Weltkrieg verzeichnet sein, sondern auch die der zweiundvierzig jüdischen Personen, die durch den Nationalsozialismus umgekommen sind.

Dieses Anliegen bedeutet, dass wir darüber nachdenken, wie die Vergangenheit von uns in Verantwortung und Würde weiter bewältigt werden. „Nicht vergessen!“ das ist nicht nur ein allgemeines Anliegen, sondern ein Auftrag unserer Friedensarbeit, unseres Nachdenkens, wie Gerechtigkeit und Menschenwürde immer neu aktualisiert werden könnten.

Im Jahr 2000 sind zwei Gedenktafeln mit den Namen von 42 jüdischen Personen aus Öhringen, die in Jahren 1938 bis 1945 durch den Terror der Nationalsozialisten umgekommen sind, links neben dem Ehrenmal angebracht worden. Der Steinmetzbetrieb Köberer aus Öhringen stellte beide Gedenktafeln her.

Die Finanzierung dieser beiden Gedenktafeln konnte durch Beteiligung der Öhringer Kirchen, der Stadt Öhringen und privater Spender und Sponsoren zu je einem Drittel erfreulicherweise realisiert werden.

Am 19.11.2000 konnten die zwei jüdischen Gedenktafeln für die Öhringer Juden im Kreuzgang der Öffentlichkeit übergeben werden.

Dekan Joachim Stier und OB Jochen K. Kübler sprachen dabei die ehrenden Worte. Die Namen der 42 Opfer wurden verlesen und ihnen anschließend mit einer Minute stillem Schweigen würdigend gedacht. Dieser Teil wurde durch die Musik der Bläser begleitet.
Anschließend sprachen im Weizsäckersaal Pfr. Hartmut Häcker mit seinem Vortrag und Walter Meister mit seinem Referat „Vom rechten Gedenken“.
Mit getragener Flöten- und Klaviermusik ging die Gedenkstunde zu Ende.

Weitere Informationen mit den beiden Vorträgen sind hier:
Vortrag von Pfarrer Hartmut Häcker
Vortrag von Walter Meister

Unter den 42 Namen wird Friedrich Hölderlin zitiert:
„Die Mauern stehen sprachlos und kalt, im Winde klirren die Fahnen“

Zeitungsartikel der Hohenloher Zeitung vom 20. November 2000