Auschwitz

Auschwitz steht heute als Synonym für den Holocaust, den Völkermord an mehr als 6 Millionen Juden.
Das KL Auschwitz wurde ab 1940 auf Befehl Himmlers aufgebaut. Es wurde zu einer Tötungsfabrik von beispielloser Größe. Auschwitz unterscheidet sich von den anderen reinen „Vernichtungslagern“ (Belzec, Sobibor, Treblinka) auch dadurch, dass es neben der Funktion der brutalen Tötung durch Arbeit, dem Mord durch das Gas Zyklon-B, auch ein „Vorhaltelager“ für Arbeitssklaven war. Tausende überlebten die Hölle von Auschwitz und konnten so der Nachwelt ihre Geschichte erzählen. 

Von den Öhringer Juden in Auschwitz ermordet:
Arthur Thalheimer, und Tochter Trude Thalheimer
Justin Levi – vermutlich umgekommen auf dem Todesmarsch von Blechhammer nach Groß-Rosen im Winter 1945

Organisatorisch war das Gesamtlager dreigeteilt:
Das Stammlager (Auschwitz I)
Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II)
Monowitz (Auschwitz III) mit seinen Nebenlagern.

Das Stammlager
Hier im Stammlager  – einer ehemaligen polnischen Militärkaserne – wurden in 28 Kasernenblöcken zwischen 15 000 und 30 000 Häftlinge untergebracht, besser: Eingepfercht
Das Gelände war von einem doppelten Stacheldrahtzaun umgeben, der mit Starkstrom geladen war. Viele Häftlinge suchten angesichts ihrer verzweifelten und aussichtslosen Lage hier den Freitod.

Die Inhaftierten hatten schwerste Zwangsarbeit zu leisten. Hunger, Entbehrung, Schlafentzug, Schmutz, willkürliche Gewalt durch die SS-Männer, Mord, gehörten zum Alltag.
Außerhalb des Lagers – in Reichweite des Elektrozaunes – lebte der Lagerkommandant, Rudolf Höß, mit Frau und Kindern ein bürgerliches Leben.
Höß sollte an diesem Ort des Grauens sein Ende finden. Am 16. April 1947 wurde er nach einem Gerichtsprozess am Galgen in „seinem“ Lager gehängt.

Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II)
Ab dem Herbst 1941 wurde mit dem Bau dieses Lagers begonnen. Es umfasst eine Lagerfläche von ca. 140 Hektar. Neben den rund 300 Baracken zur Unterbringung der Häftlinge entstanden 4 Krematorien.


Über eine dreigleisige Bahnrampe wurden die Deportierten direkt in das Lager gebracht. Eine Selektion auf der „Judenrampe“ trennte die Arbeitsfähigen. Mehr als zwei Drittel der Neuankömmlinge wurden direkt danach in die Gaskammern – in den Tod geschickt. Es sind vor allem Frauen und Kinder, alte und schwache Männer, die sich aus Sicht der SS nicht als Arbeitssklaven eigneten.

Noch im Spätherbst 1944 trafen die letzten Transportzüge ein. Mit der Sprengung der Gaskammern und Krematorien im Winter 1944 sollte dieser Massenmord verschleiert werden.

Krematorium II, gesprengt

Monowitz (Auschwitz III)
Das Lager Monowitz war ein reines Arbeitslager für die Unterbringung der Zwangsarbeiter. Zweck des Lagers war die Bereitstellung und Belieferung von Arbeitssklaven der umliegenden Industriewerke. Hauptabnehmer waren die Buna-Werke der IG-Farben AG. Hergestellt wurden synthetischer Kautschuk und Treibstoffe. Waren zwangsarbeitende Häftlinge nicht mehr arbeitsfähig, wurden diese nach Birkenau und damit in die Gaskammern geschickt. 

Organisatorisch an Monowitz angegliedert waren weitere unterschiedliche große Nebenlager – etwa 47 „sub-camps“ – , die immer Zwangsarbeiter zu stellen hatten.
Eines davon: Blechhammer.

Einige Quellen:
Nikolaus Wachsmann, Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Siedler Verlag, München 2015;
Tagebuch eines Überlebenden: Mordechai Papirblat, 900 Tage in Auschwitz, Morija Verlag, Wildberg 2020
Internet:
Museum Birkenau:
http://www.auschwitz.org/en/more/german/
Zu Nebenlager Monowitz:
https://tiergartenstrasse4.org/AUSCHWITZ_-_THE_SUB-CAMPS.html