Nordbahnhof

Der Gang der Juden vom Sammellager auf dem Killesberg zum Nordbahnhof und die Abfahrt am 1.12.1941

Nach dem es beschlossene Sache war, dass der Zug vom Stuttgarter Nordbahnhof am 1.12.1941 morgens nach Riga abfahren sollte, wurden die Juden aufgefordert mit ihrem Handgepäck vom Sammellager zum Nordbahnhof zu laufen. Das schwerere Gepäck mit Werkzeuge, Kleidung und Eßgeschirr war bereits in LKWs verladen, es wurde nicht zum Nordbahnhof gebracht werden.

Nach den Aussagen von einem Überlebenden geschah dies frühmorgens um 4 Uhr, um keine Aufmerksamkeit der Stuttgarter Bewohner zu erwecken.

Die Juden zogen vom Messegelände an der evang. Brenzkirche vorbei, hinab in den Eckartshaldenweg, links an der kath. St. Georgskirche vorbei, Unterquerung der Heilbronner Str., über den Pragfriedhof an der evang. Martinskirche entlang (heute mit einer Gedenktafel)

Zur Erinnerung           Zum Gedenken      Zur Mahnung

Text:       An dieser Kirche vorbei wurden zahllose, vor allem jüdische Opfer des  nationalsozialistischen Unrechtsregimes zu den Bahngleisen des Nordbahnhofs geführt und in Elend und Tod geschickt.
Unter den Augen der evangelischen Martinsgemeinde wurden sie deportiert.
Links ging es dann in die Otto-Umfrid-Straße (benannt nach einem Stuttgarter Stadtpfarrer)
Die Verladung der Juden in die Waggons wurden nach einem genauen Plan sofort an Ort und Stelle vorgenommen. Dazu gibt es ein Bild.

Seit 2006 erinnert  Gedenkstätte Nordbahnhof an neun Deportationen von 1941 bis 1945.
An einer hohen Betonwand wird mit den Namen an die über 2000 Deportierten erinnert.
Aus Öhringen sind es 17 Personen, die diesen Weg antreten mussten.

Es gibt dazu zwei Bücher „Zeichen der Erinnerung“ und „70 Jahre Deportation“.