Im Lageplan sind das die Stolpersteine [9] [10]
Ada und Arthur Ledermann wohnten mit Arthurs Mutter Rosa Ledermann und deren Tochter Emma in der Unteren Torstraße 22.
Arthur Ledermann war Kriegsteilnehmer und betrieb einen Viehhandel. Wegen der geringen Einkünfte handelte er ab 1929 mit Ölen und Fetten, musste aber auch dieses Gewerbe 1936 wegen der Boykottpolitik aufgeben. Arthur war mit Ada, geborene Freudenthal aus Gotha verheiratet, einer Viehhändlertochter.
Ada Ledermann sprang in die Bresche und erteilte an den jüdischen Schulen der Umgebung Handarbeitsunterricht. Ihre Tochter Gertrud, genannt Trude konnten sie noch mit der Jugendalijah nach Palästina schicken
Ada und Arthur wurden am 1. Dezember 1941 von Stuttgart aus nach Riga deportiert. Sie haben ihrer Tochter Trude vom Sammellager in Stuttgart aus eine Nachricht geschrieben. Um die Jahreswende 1941/1942 erhielt die Tochter Trude Ledermann über das Rote Kreuz diesen Brief ihrer Eltern vom Killesberg in Stuttgart. Er enthielt nur wenige Worte: „Wir verreisen, wenn wir eine neue Adresse haben, schreiben wir Dir.“
In Riga-Jungfernhof erfroren und verhungerten bei eisiger Kälte unzählige Gefangene, manche wurden in mobilen Vergasungseinrichtungen ermordet und viele wurden erschossen. Bei Ada kennen wir das Todesdatum nicht, aber von Arthur Ledermann wissen wir das Datum, den 26. März 1942.