Elias Heidenheimer

Zum letzten Mal in Öhringen

Der letzte Brief von Helen Perrets, geborene Heidenheimer, gerichtet an ihre Freunde in Schwöllbronn, wurde 1977 geschrieben. Wie einige andere jüdische Bürger Öhringens hatte sie die Heimattage zum Anlass genommen, die alte Heimat zu besuchen. Es war ihr erstes Wiedersehen mit Öhringen seit 1933, aber auch ihr letztes.

Die Familie Heidenheimer wohnte in der Altstadt. Elias Heidenheimer, geboren 1862 in Berlichingen, war Viehhändlier. Seine Ehrlichkeit wird noch heute gerühmt. Seine Frau Karoline stammte aus Eschenau. Sie starb schon 1931 und ist auf dem jüdischen Friedhof Öhringen begraben, wo auch die mit 19 Jahren verstorbene Tochter Ida ruht.
Nachdem ihm der Viehhandel verboten worden war, verkaufte Elias Heidenheimer sein Anwesen in der Altstadt und wanderte 1939 mit seiner Tochter Hedwig, geboren 1897 nach Palästina aus. Nach Aussagen eines jüdischen Mitbürgers ist Hedwig Heidenheimer wieder nach Deutschland zurückgekehrt.
Sie arbeitete als Krankenschwester im israelitischen Krankenhaus in Fürth. Von dort wurde sie am 10. September 1942 mit dem Transport II/25 (Da 512) von Nürnberg nach Theresienstadt deportiert.
Am 15. Juni 1943 starb sie dort an einer „Darmverschlingung“.

https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/96722-heidenheimer-hedwig-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/
https://hriesop.beepworld.de/he.htm

Elias Heidenheimer starb 1945 in Haifa, wo auch die 1906 geborene Tochter Helene lebte. Helene Heidenheimer, verheiratet mit Jesaias Perrets aus Griechenland, hatte Öhringen schon Ende 1933 verlassen und in Palästina eine neue Heimat gefunden. Wie sehr sie mit Öhringen und ihren Freunden hier verbunden blieb, spricht aus ihrem letzten Brief.

Altstadt 57